Als die Manufaktur 1925 gegründet wurde, war zunächst Napoleone Martinuzzi künstlerischer Leiter. Zu Anfang richtet er sich stilistisch nach Vittorio Zecchin, entwickelte dann aber bald seinen eigenen Stil. 1928 stellte er die ersten Stücke in Pulegoso-Technik her, die ihn berühmt machen sollten. Die Vorbilder für diese Objekte waren Kakteen und Phantasiepflanzen. Auf der Quadriennale 1931 stellte er ein paar außergewöhnliche Exemplare vor.
1932 endete die Zusammenarbeit von Martinuzzi und Venini, als dieser beschloss, zusammen mit Francesco Zecchin seine eigene Manufaktur zu gründen
In den späten 20er Jahren wurde Franco Venini, ein Bruder von Paolo Venini, eingestellt. Er beschäftigte sich besonders mit der chemischen Seite der Glasmacherei und entwickelte ein 'Kochbuch der Farben'. Die Qualität seiner Farben war unerreichbar für alle anderen Glasmacher seiner Zeit. Er starb 1948, sein Tod war sehr wahrscheinlich durch den ständigen Kontakt mit giftigen Substanzen verursacht.
Von 1932 bis 1942 arbeitet Carlo Scarpa für Venini & C und wird in den dieser Zeit die meisten Objekte für die Firma entwerfen. Paolo Venini arbeitet zur gleichen Zeit als Designer für Venini. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Autorenschaft der einzelnen Linien einem der Beiden exakt zuzuordnen.
Die Firma veröffentlichte ihre neuen Produkte regelmäßig in der Zeitschrift 'Domus', so lässt sich die zeitliche Chronologie einigermaßen nachvollziehen.
Gio Ponti arbeitete für kurze Zeit für Venini. In dieser Zeit entstand seine berühmte Flasche mit Spirale. Die schwedische Bildhauerin Tyra Lundgren gestaltete einige Tierfiguren, sowie eine Serie von filigrana-Blättern, die auf der Biennale 1938 erfolgreich präsentiert wurden.
Nach dem zweiten Weltkrieg sorgte der Designer Fulvio Bianconi für einen erneuten Aufschwung. Parallel arbeiteten Künstler wie Riccardo Licata, Kenneth Scott, Charles Lyn Tissot, Eugene Bergman und Massimo Vignelli jeweils für kurze Zeit für Venini. Ihre Ergebnisse mussten von Paolo Venini abgenommen werden. Weitere wichtige Glasbläser waren Arturo Biasutto (Boboli), Oscar Zanetti (Saor), Fernando Toso (Fei), Giacomo Toffolo, Oreste Toso, Barovier (Dedoli), Mario Tosi (Grasso), Mario Coletti (Farai).
Paolo Venini stirbt 1959, danach übernimmt sein Schwiegersohn Ludovico Diaz de Santillana die Firma. Er führt die bestehenden Linien fort und arbeitet weiter mit Künstlern, insbesondere mit amerikanischen Künstlern, zusammen, was der Manufaktur einen internationalen Flair gab. Tobia Scarpa (Sohn von Carlo Scarpa) und Thomas Stearns, ein amerikanischer Architekt, Toni Zuccheri, Tapio Wikkala sind weitere berühmte Glasmacher, die bei Venini beschäftigt waren.