Dies ist eine sehr alte Technik. Es gibt Fundstücke, die auf diese Weise hergestellt wurden und noch aus der Römerzeit stammen.
Nachdem sie lange Zeit in Vergessenheit geraten war, wurde sie Mitte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt und in den Manufakturen der Artisti Barovier und Venini & C eingesetzt.
In der Vorbereitung werden lange Glasstränge in verschiedenen Farben hergestellt, miteinander kombiniert und verschmolzen, so dass sich im Querschnitt Muster ergeben. Nach dem Erkalten werden die Stränge dann in Scheiben geschnitten. Der Durchmesser der Murrine schwankt zwischen wenigen Millimetern und mehreren Zentimetern. Sie werden auf unterschiedliche Art eingesetzt.
Eine Methode sieht so aus, dass die Murrine auf einer Metallplatte, nach einem vorgegebenen Design, arrangiert und dann durch Erhitzen verbunden werden. In einem zweiten Schritt wird dieser 'Teppich' auf einen, mit einer Glaspfeife verbundenen, zylinderförmigen Glaskörper aufgebracht, der danach mit transparentem Glas überfangen und in Form geblasen wird. Die meisten Vasen, die von den Artisti Barovier, Fratelli Toso und Venini & C in den 40er und 50er Jahren hergestellt wurden, basieren auf dieser Technik.
Eine zweite Methode, die in erster Linie für Zierteller und Schalen verwendet wird funktioniert wie folgt: Die Murrine werden in einer Form nach einem vorgegebenen Muster arrangiert. Die Hohlräume füllt man mit einem Glaspulver auf, bis sich eine homogene Oberfläche ergibt und erhitzt das Ganze bis alles mit einander verbunden ist. In der Nachbearbeitung werden Unregelmäßigkeiten mit Glasmacherwerkzeugen entfernt. Die Berühmtesten Zierteller wurden in den 40er Jahren von Carlo Scarpa und später von Venini & C oder von Alfredo Barbini in den 60 Jahren hergestellt.